Zeitgeistmacke

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Immer mehr Handynutzer
bilden sich Telefonanrufe ein

hören lästiges Phantom-Klingeln,
in Stille geborenes Geräusch

Jeden Moment kann das Mobiltelefon
als Phantomgeräusch ins Ohr schleichen

Fluch und Segen - schrillt, klingelt und blinkt,
das Gehirn im Dauer-Alarmzustand

Sicher ein harmloser Streich der Wahrnehmung
geschuldet ständiger Erreichbarkeit

die Erwartungshaltung auf Anrufe nimmt zu,
ein verbreitetes Phänomen

Schuld ist womöglich Stress
und gesellschaftlich-sozialer Leistungsdruck

Und überhaupt, in einer Konkurrenzgesellschaft
fußen viele Anrufe auf positive Bewunderung

Also egal – Handy bleibt an!
Bestellung Vibration auf Wunsch





(Magdeburg, den 16.05.2015)


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Informationen zum Gedicht: Zeitgeistmacke

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16.05.2015
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