Zaubermeisters Abschied auf Zeit
Ein Gedicht von
Eva Pietsch
Will der alte Zaubermeister
sich doch ein Jahr wegbegeben,
und da soll'n wir, seine Leister,
hier in seinem Sinne streben?
Seine Wort' und Haltung
sind uns wohl vertraut.
Klappt hier Schulgestaltung
auch, wenn er nicht schaut?
Zieh nur, ziehe,
geh auf Reisen!
Lass das Eisen
uns nur schmieden!
Kommst du wieder,
sieh nur, siehe:
Schule dümpelt
hier in Frieden.
Und nun kommt, ihr kleinen Wilden!
Auch, wenn Meister außer Hause,
lasst uns zähmen euch und bilden!
Jetzt ist nicht ein Jahr lang Pause.
Sitzt brav in den Bänken!
Lasst, wie's euch gebührt,
euch in Wissen tränken!
Seid diszipliniert!
Lehre, lehre
die Lektionen,
die sich lohnen,
dass Grips fließe,
der, weil's einfach
prima wäre,
zu der Klugheit
sich ergieße!
Und sie schreiben, rechnen, lesen,
hören gar nicht auf zu lernen.
Diese wissbegier'gen Wesen
woll'n gebildet sich entfernen.
Hier sind wir der Kinder
Bildungspersonal.
Geisteskraftentzünder
sind wir allemal.
Halten, halten!
Lernt ihr schneller,
seid ihr heller
auf die Dauer.
Sogar klüger
als wir Alten
und gelehrter,
klüger schlauer.
Und dem Zaubermeister bleibt nun
nur, aufs Personal zu bauen.
Was dasselbe hier betreibt nun,
muss er nächstes Jahr mal schauen.
Erde wird sich drehen
auf bewährte Weise.
Meister, wirst's schon sehen.
Geh Du ruhig auf Reise!
Winke, winke,
alles Gute
auf der Route
und zu Hause!
Eingeschenkt nun,
Glas hoch! Trinke
auf Dein Wohl
und auf die Pause!
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