Workaholic

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Ja, ich bin immer super drauf,
ein „Muntermacher“ putscht mich auf.
Um 4 Uhr früh nehm‘ ich den schon,
das fördert die Motivation
die ich im Job so nötig hab,
das geht so weiter – bis ins Grab…

Ein jeder Anzug – Maßarbeit,
die Zähne weiß, das Grinsen breit,
bin Strahlemann und Sonnyboy,
der Arbeit bleib‘ ich immer treu!
Ich hab‘ ´nen Chef, der mich verehrt,
auf meine Meinung legt er Wert.
Nur die Kollegen meinen barsch,
ich kriech‘ dem Chef gern in den…(na ja!)

Ich finde Überstunden toll,
davon krieg ich den Hals nie voll.
Seit zehn Jahr’n war ich nicht mehr krank,
dafür gab’s nun auch einen Dank:
Man schenkte mir ´ne Anstecknadel,
als „den Malocher ohne Tadel“!

`Ne Partnerschaft, die brauch‘ ich nicht,
da käm` ich aus dem Gleichgewicht.
Und wenn ich Lust auf Sex bekomm',
dann chatte ich bei „Love-Dot-Com“.
Da geht es schnell und anonym,
und manchmal auch recht ungestüm…


Am späten Abend komm ich heim
und nehme Tranquilizer ein.
Auch Valium kommt aufs Tablett,
dann geht es sehr entspannt ins Bett.
Und meldet sich die Depression,
die „Muntermacher“ warten schon…

Informationen zum Gedicht: Workaholic

1.639 mal gelesen
16.11.2014
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