Wildchristrose

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wildchristrose

©Hans Hartmut Karg
2018

Die kleine, traute Wildchristrose
Mit weißer Blüte und ganz lose –
Lebt sie vielleicht am falschen Platz,
Wo Reh und Marder, wilde Ratz?

Mich wundert, dass sie jährlich blüht,
Den Charme zum Himmel hoch versprüht,
Wo nichts sie sieht, nichts sie begleitet,
Ihr Leben nur mit Kälte streitet.

Doch ist sie nicht ein Himmelshort
Und bleibt doch still an ihrem Ort?
Wenn man sie ausgräbt und verpflanzt,
Sie nicht mehr mit der Wildnis tanzt...

Weil man sie heimlich ausgegraben
Kann man ihr Leuchten nicht mehr haben,
Denn sie will waldwärts nur gedeihen,
Sich tausendfach am Baum erfreuen,

Der ihr den Schutz, den Halt gegeben,
Weil sie zerbrechlich doch im Leben
Nur große, weiße Blüten trägt,
Wo sie den Standort für uns prägt.

Gar manche Blume braucht die Ferne,
Dann hat auch sie uns wirklich gerne.
Gepflanzt jedoch in den Hausgarten
Muss man auf Blüten lange warten.

*

Informationen zum Gedicht: Wildchristrose

28 mal gelesen
09.04.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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