Wigalois

Ein Gedicht von Sepp Höltschl
Man kennt ja durch Ermangelung,
genauer Überlieferung,
vom Ritter Wirnt von Gravenberg,
lediglich das Lebenswerk.

Denn waren mal keine Turniere,
dann schrieb er Verse auf Papiere,
von Minne und von Heldentaten,
zum Erwerbe der Dukaten.

Lange ist es her gewesen,
viele haben’s nicht gelesen,
weil es durch schlechtes Management,
der Buchhandel bis heut nicht kennt.

Als großer Held in dieser Dichtung,
und allem Bösen zur Vernichtung
ist dort Wigalois genannt,
(mit Chuck Norris nicht verwandt).

Der war von ritterlichem Stand,
hat seinen Vater nicht gekannt,
dieser verzog sich nämlich bald,
und zahlte keinen Unterhalt.

Es trafen sich die beiden wieder,
als königliche Ratsmitglieder,
wo sie nach der Kampfeskunde,
saßen in der Tafelrunde.

Um sich als Ritter zu beweisen,
trägt Wigalois ein Rüstungseisen,
fängt einer Dame einen Hund,
und schlägt die Gegner tot und wund.

Danach erhält er Zauberwaffen,
kämpft tapfer gegen einen Drachen,
und mit Spektakel und Getöse,
besiegt er überall das Böse.

Man gab ihm dann zum Lohnausgleich,
wie sich’s gehört, ein Königreich,
wo er, sein Weib, mit einem Erben,
gemeinsam leben bis sie sterben.

Ob Indianer oder Kelten,
ob Ritter oder ferne Welten,
egal, wie alt und wer’s geschrieben,
die Inhalte sind gleich geblieben.

Informationen zum Gedicht: Wigalois

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19.03.2014
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