Weserwelten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wo sich in Hannoversch Münden
Fulda und Werra still einfinden,
Wird der Weserfluss geboren,
Den der Norden hat erkoren.

Mit Rad, Paddel kommen Leute,
Wo gemütlich mit viel Freude
Man der Gastlichkeit vertraut,
Auf des Flusses Anmut schaut.

Gibt es keinen Regenguss,
Sorgt für Wasser dieser Fluss,
Gibt den Menschen, was sie brauchen,
Den Wasservögeln, die da tauchen.

Die Weser strahlt viel Ruhe aus,
Bedroht auch kaum Straße und Haus
Und überträgt das auf die Menschen,
Nicht beengt durch Staatengrenzen.

Gebrüder Grimm und viele Märchen,
Am Ufer auch verliebte Pärchen:
Das Weserbergland, Bad Karlshafen,
In Corvey sich die Mönche trafen.

Vanille ward künstlich erfunden,
Münchhausen in den Sumpf gesunken,
Zog am Schopf sich selbst heraus,
Ritt auf seiner Kugel aus.

In Hameln hat der Rattenfänger,
Dieser schlimme Kinderfänger,
Sich gerächt, weil er geprellt -
Schauderhaft ist dieser Held!

Bückeburg mit seinem Schloss,
Epochen sind da wirklich groß,
Denn mit Kunst im Weserland
Ist der Landstrich weltbekannt.

Durch's Weserbergland bricht sie bald,
In die Ebene mit Gewalt,
Ergießt sich in das flache Land,
Wo vieler Märchen Wiege stand.

Wenn sie dann in Bremen weilt,
Sich bis dorthin nicht beeilt,
Spürt, wer durch die Altstadt geht,
Dass leichter Wind am Flusse weht.

Doch bald darf er Schiffe tragen,
Weltoffen dann weitersagen,
Dass die Wasser breiter fließen,
In die Nordsee sich ergießen.

©Hans Hartmut Karg
2019
*

Informationen zum Gedicht: Weserwelten

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09.09.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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