Wenn wir unsre Macht bedächten

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Wenn wir unsre Macht bedächten,
die uns allen inne wohnt.
Wir, die wir zur Arbeit gehen,
wir, die an der Werkbank stehen,
Werte schaffen, produzieren
und uns Stück für Stück verlieren,
fragen, ob sich all das lohnt.
Wär´ es aus, mit Magd und Knechten!

Wenn der Geist in uns´ren Köpfen
und die Kraft in Armen, Beinen,
die wir täglich neu in Massen,
ihnen günstig überlassen,
dass sie ihre Pfründe mehren,
die, die sich um gar nichts scheren
Das zum Streit, will sich vereinen,
könnt´ man neue Kräfte schöpfen!

Würden wir uns selbst befreien,
von der Angst, die uns umfließt.
Wir im Takte, der Maschinen,
die wir täglich doch bedienen.
Nur um uns in alten Zwängen,
kalt zu stellen, zu bedrängen.
Das die Not noch höher schießt.
Lang und jammervoll die Reihen!

Solidarisch doch im Streben,
ach, wann endet nur die Qual?
Einigkeit bricht letztlich Mauern,
die so lang schon überdauern.
Während doch an allen Hebeln,
sie, uns fesseln, bremsen, knebeln.
Als Garant für´s Kapital,
Welcher Weg für gutes Leben?

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2021

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2021

Informationen zum Gedicht: Wenn wir unsre Macht bedächten

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21.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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