Weizen wie Telegrafenmasten

Ein Gedicht von Heinz Säring
Zwei Landwirte aus deutschen Landen
einst in Berlin zusammenstanden.
der eine kam von Hessen her,
der andre aus der DDR.

Worum sich das Gespräch dann dreht?
Natürlich, wie der Weizen steht:
"Wir haben seit zwei Jahren schon
Saatgut aus der Sowjetunion.
Der Weizen wird bei uns in Sachsen
wie Telegrafenmasten wachsen!"

Nun wundert sich der Hesse doch:
"Das gibts doch nicht - drei Meter hoch?"
Der andre wendet stumm den Blick.
"Ach so, die Halme sind so dick?"

Der Sachse bleibt auch jetzt noch stumm,
Dem Hessen wird es nun zu dumm.
"Nicht hoch, nicht dick, ja was denn dann? -
Wie Leitungsmasten! Sags jetzt bald!"
Da räuspert sich der Sachsenmann:
"Na, soweit aus - ein - an - der halt!"

Informationen zum Gedicht: Weizen wie Telegrafenmasten

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26.07.2011
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