Weiße und rote Rosen

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Üppig geschmückt, mit weißen und roten Rosen,
das Zimmer.

Auf der Kommode liegt von den Eltern, der Brief,
ihre letzten Zeilen.

Geliebte Kinder,
nicht böse sein,
dass wir, ohne Abschied, gegangen.
Keiner wollte,
ohne den Anderen, alleine sein und bald,
wäre die letzte Stunde, sowieso, für uns gekommen.
Wir haben keine Kraft, das Leben, hat uns, geschafft.
Wir sind alt, zu alt zum Leben,
möge der Herrgott uns verzeihen
und uns, den ewigen Frieden geben.
Mama und ich denken, wir sehen uns wieder.
Bleibt wohlbehalten, ihr, unsere lieben Kinder.

Die Tochter versteinert,
der Sohn, er flucht und, das Sparbuch sucht.
Die Eltern liegen im Bett, halten sich die Hände,
nur der kleinste Sohn denkt,
das ist ein würdiges Lebensende.
Es war ihr Wille,
gönnen wir den Eltern, die ewige Stille.
Über den Tod vereint und, er weint.

Durch das Fenster, bricht ein goldener Schimmer,
hinein, ins Totenzimmer.
Weiße und rote Rosen, duften betörend.......

Informationen zum Gedicht: Weiße und rote Rosen

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20.09.2013
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