Wegdenken

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wegdenken

Als sie am Morgen nicht so gut drauf,
Er jedoch immer noch quietschfidel,
Fragte er sie schon nach dem Tageslauf
Und machte aus seinem Glück kein Hehl.

Da spürte er auf doch ein wenig Neid
Bei ihr, wo die Partnerantwort wohnt:
„Du hast für Dich immer so viel Zeit,
Weil Dich Dein Wegdenken halt verschont!“

Verwirrt und ergriffen fragt er nun nach,
Was sie denn damit ihm gegenüber meine.
Manchmal spürt er schon ihre Ungemach
Und meint, dass sie vielleicht innerlich weine.

„Alles gut! Das sagst Du doch immer
Und dann hast Du natürlich keinen Kummer.
Wenn's bei mir im Gemüt etwas schlimmer,
Bist Du längst in nachtseligem Schlummer.

Deshalb muss ich Dich sehr bewundern,
Wie Du Probleme so leicht wegdenken kannst,
Spaß haben an der Welt und allem Muntern
Und Deine Wortwahl immer so witzig planst!“

„Ach, Liebste, das ist halt mein Naturell:
Ich bin stolz auf Dich, werde sonnig bewegt,
Bring' Dich zum Lachauge ja recht schnell,
Habe dabei meine Schwermut abgelegt.“


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Wegdenken

59 mal gelesen
17.08.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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