Warum Mütter selbst nach vielen Jahren weinen

Ein Gedicht von Horst Hesche
Die Turmuhr hat schon längst das zwölfte Mal geschlagen
Nur Mutter Barbara ist jetzt noch wach,
in dieser stillen Stunde einsam und allein.
Nur eine Kerze spendet ihr noch etwas Licht
und ist Zeuge schlichter, leiser Worte,
die Mutter Barbara in dieser Stunde für sich spricht.

Schwer und arbeitsreich war die Vergangenheit.
Ihr Sohn verlor sein Leben als Soldat.
Der Krieg und viele Jahre noch danach
waren Grund genug für dieses öde. miserable Leben.

Die Kerze brennt. Sie wirkt lebendig.
Sie lodert, flackert, knistert hin und wieder.
Sie schenkt in diesem dunklen Augenblick das Licht!
Sie lauscht auf ihre eigne Weise
dem Lebenslauf der alten Frau
und weint.

Das Wachs beginnt zu tropfen.
Es rinnt wie Tränen still herab
und auch die Mutter weint.
Die ganze Welt ist voller solcher Schmerzenstränen!

Informationen zum Gedicht: Warum Mütter selbst nach vielen Jahren weinen

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02.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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