Waldeinsamkeit

Ein Gedicht von Ingrid Bezold
Ich wandere nun stundenlang
über Felder, durch den Wald.
Pausiere hier am Felsenhang
im Schatten. Es ist ziemlich kalt.

Der Stausee unter mir ruht still.
Ganz anders, als zur Sommerzeit.
Ein Eichelhäher stört mich schrill
in der Zurückgezogenheit.

Ich muss nicht reden, darf genießen
und die Gedanken kreisen lassen
an Orten, ganz genau wie diesen
kann ich Ideen neu verfassen.

Wäre ich mutig, blieb ich hier
die ganze Nacht - warm eingepackt.
Ein weiter Heimweg liegt vor mir.
Es dunkelt - irgendetwas knackt.

Ein bisschen ängstlich, doch zufrieden
steig ich hinab - die Schritte knistern.
Die Abkürzung hab ich vermieden;
von dort vernahm ich leises Flüstern...


(C) Ingrid Bezold

Informationen zum Gedicht: Waldeinsamkeit

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07.05.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Bezold) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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