Vor dem Abend

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Es kann ja sein, dass es noch dreizehn schlägt.
Ein Hampelmann kann einen Aufstand proben,
was unverblümt an unsren Nerven sägt.

Man soll sich nicht schon morgens glücklich schätzen.
Es trifft uns vielleicht hart ein Schicksalsschlag.
Und oft hat er zum Ziel, uns zu verletzen.
Wohl keiner, der die Absicht leiden mag.

Es kann uns vieles aus der Fassung bringen.
Die Eile trifft auf einen Bummelstreik.
Man möchte laut ein Halleluja singen,
jedoch man kommt auf keinen grünen Zweig.

Ein Nachmittag soll nicht den Abend preisen.
Es wäre klüger, wenn er es verschiebt.
Vielleicht ist ihm noch großes Pech verheißen,
dann macht er sich ganz sicher unbeliebt.

Informationen zum Gedicht: Vor dem Abend

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23.08.2014
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