Vergessen sind die Toten

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Kaum lesbar die Grabinschriften,
meine Gedanken abdriften,
in diese abgestumpfte Welt.

Totentafeln vermodern,
vergessene Herzen in Trauer auflodern.
Holzkreuze tragen ein vermoostes Dach.
Wir leben im Versagen, in unserer Schmach.
Hörten wir, der Toten ihr Wehklagen,
sie, unsere Lieblosigkeit anklagen.

Wer kommt noch zur Ruhestätte,
bringt Blumen, zündet eine Kerze an.
Hält gedanklich, die Erinnerung im Arm.

Kein leises Gebet für deine Seele,
damit sie im Jenseits, im Frieden lebe.
Welch liebende Hand, fährt über deinen Namen,
flüstert beim Abschied - Amen.

Viele Gräber gibt es nicht mehr,
der Menschen Herzen kalt und leer.
Unser Gewissen ist die Stimme der Trauer,
der Menschen Gleichgültigkeit, erzeugt Schauer.

Vergessen sind die Toten.

Informationen zum Gedicht: Vergessen sind die Toten

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30.10.2014
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