Traum: Auge im Auge mit Anubis (der altägyptische Gott des Totenreichs).

Ein Gedicht von Andreas Holleman
Erhaben, wie ein kolossales Standbild,
erscheint er mir im Traum, unnahbar
wie ein Omen in der Zeit.
Seine Augen grimmig, doch
überzeugt von den uralten
Gesetzen über Gut und Böse,
über Schmerz und Streit.

Nichtig und klein steh
ich vor ihn, zerquetscht von
seinem alles durchdringenden Blick.
Durch seine vernichtende Macht
sind dort, wo ich stand, nur noch
die Überbleibsel meiner selbst.
Ein düsteres Schattenspiel von
dem was ich einst glaubte zu sein.

Hier kratze ich alle Ängste zusammen,
wird es eine lange Nacht in der ich
meine letzten Kräfte messe mit dem
Höllenhund und den Wunden die,
die Natur mir zugefügt hat.

Denn er lauert mir auf: … Anubis,
der als Krankheit, Zweifel und Tod
so oft meinen Lebenspfad gekreuzt hat
Er, der Spiegel meiner Seele. Wenn ich
die Angst hinzusehen überwunden habe,
will und werde ich nicht mehr von seiner
Seite weichen.

So bleibe ich beschützt im hellen Licht.
Ist es mein wahres Ich, dass unbekümmert weiter
Leben kann und ich lache alle meine Ängste hinfort.
Alsdann ist auch die Liebe nur einen Schritt aus dem
ewigen Zyklus von Leben und Tod entfernt und
wird in mir der Himmel neu geboren.

© by AH.

Informationen zum Gedicht: Traum: Auge im Auge mit Anubis (der altägyptische Gott des Totenreichs).

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27.11.2014
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