Tipps für einen Jahrtausendpapst

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Tipps für einen Jahrtausendpapst

Jaja, die Zeiten haben sich geändert.
Unfehlbar ist keine Heiligkeit:
Der Gläub'gen Augen sind gerändert,
Suchen nach überzeugender Seligkeit.

Ihnen bleibt weiterhin das Sehnen,
Dass es im Glauben doch noch klappt,
Wenn Ängste ein Neupapst kann nehmen,
Weil er den Herrscherwillen kappt.

Jahrtausendpapst könnte er werden,
Würde er sich zu Reformen hinwinden,
Sich vornehmen die Weltbeschwerden
Und begreifen interne Todsünden.

Der Zölibat muss endlich fallen,
Denn der begünstigt doch Missbrauch.
Das würde Jesus auch gefallen,
Wenn Priesterheirat wieder Brauch.

Sodann muss endlich Gleichheit her,
Die Frauenpredigt am Altar:
Weiblichkeit sei auch Priesterehr,
Denn wichtig ist der Frauen Schar.

Missbrauchstäter brauchen Strafen
Des Staates und sind zu entlassen.
Nur so lässt sich ein Glauben schaffen,
Der neu kann Nächstenliebe fassen.

Und Kirche muss sich auch verbieten
In Schlafzimmern präsent zu sein,
Darf nicht Altvorderes behüten,
Sonst bleibt sie mit sich selbst allein.

Denn Sexualität ist bunt,
Kinder allein sind schutzbefohlen.
Liebe ist und bleibt gesund,
Wenn wir sie partnerschaftlich wollen.

Auch Transsexuelle, Androgynen
Haben ein Recht auf Priestersegnung.
So kann dem Glauben neu ergrünen
Die Christenfurcht – und die Begegnung.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Tipps für einen Jahrtausendpapst

38 mal gelesen
07.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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