tausendste Verletzung

Ein Gedicht von Farbensucher
Als Lebensringe legten sich Erlebtes
und Erfahrung
um meinen Wesenskern
und formten mich
und gaben mir Ausdruck, Glanz,
wie Nacht des Himmels
einem fernen Stern.

Die Lebensringe schützten mich -
verletzt, brach ich nicht ein.
Erst dein Tod drang
als Kerbe tief
in mein Herz hinein.

Die Wunde eitert immer noch,
und Tränenblut wie Harz
vertrocknet schwarz
im Lauf der Zeit –
doch blättert es nie ab.

So bleibe ich verwundbar,
verletzlich, bis die Säge der Zeit
mich einmal fällt -
tausendste Verletzung
schmerzt mehr
als erste und alle,
die mich trafen in der Welt.

Informationen zum Gedicht: tausendste Verletzung

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01.06.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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