Stubenhocker
Stubenhocker
Was helfen Haus, Auto und Weib,
Wenn keine Lust mehr erfasst den Leib,
Ruhelos die Seele und ohne Verbleib
Findet nicht mehr Freude am Zeitvertreib?
Natürlich hat er alles schon ausprobiert,
Sogar ein Weibchen zum Altare geführt,
Mit Reisen die Kultur aufgespürt
Und wurde zum Joggingmeister gekürt.
Jetzt interessiert ihn weder Wald noch Bach,
Auch kein Beruf und nichts vom Fach,
Lieber sitzt er unter dem Schieferdach
Und flieht dem Leben und dessen Krach.
Daddelnd soll’s natürlich weitergehen,
Da will er seinen Mann noch stehen,
Ständig auf das Display sehen,
Wo die buntesten Fahnen wehen.
So sitzt er da und wird halt alt,
Trinkt Energydrinks, möglichst kalt,
Rundlicher wird nun seine Gestalt,
Ein Mann, ein Wort, ohne Gewalt.
Ja, die Stubenhocker retten die Welt,
Bleiben auf sich selber häuslich gestellt,
Indem sie wenig Energie vergeuden,
Sich nicht behängen mit den Leuten.
©Hans Hartmut Karg
2025
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