Still

Ein Gedicht von Julia Richter
Die Sonne lacht,
Kinderschrein,
sie leben in den Tag hinein.

Und mittendrin,
ein kleines Kind,
welch ruhiger ist als stiller Wind.

Es schweigt fein still,
es soll nicht erzähln,
was es gar nicht will.

Denn sonst er kommt,
er, der böse Mann,
und macht sich auch an and're ran.

Und leiden solln die and'ren nicht,
sie lachen noch
und weinen noch nicht.

So denkt es,
unser kleines Kind,
und denket unter der Krone des Baumes.

Es ist allein,
es kann nicht reden,
will Kopf legen auf kalten Stein.

Es will nur verstehen,
warum er es tut,
doch nicht mal dies kann sie noch sehen.

Nun ist es alt,
und wird bald sterben,
ihr Leben gezeichnet von Gewalt.

Sie hat kein Kind,
hat keinen Erben,
dich weiss sie, sie muss morgen sterben.

Sie denkt zurück,
an ihren Kindheitstraum:
doch dieser begraben unter nem Kastanienbaum.

Informationen zum Gedicht: Still

2.650 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
1
02.08.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige