Stilblüten aus Kinderaufsätzen II

Ein Gedicht von Heinz Säring
Der Krieg war verloren für Deutschland, jedoch
die Männer und Fraun kriegten wieder was hoch.

Die Brieftaschen - das ist nun wirklich nicht komisch -
die schrumpfen, weil Preise sind oft gastronomisch.

Bei Milch kommt die beste aus Bayern zumeist,
erst recht von der Magd, welche Sennerin heißt.

Die Senn'rin, der Senner sind immer auf Trab, -
im Lenz treibt man auf und im Herbst treibt man ab.

Die Ritter, die warn Kavalier bis ins Grab,
weshalb es auch heizbare Fraunzimmer gab.

'ne Nonne im Kloster hält lebenslang still,
man lässt sie nicht, wenn sie mal austreten will.

Doch dann hat der Luther, er wollte was wagen,
fast 100 Prothesen an die Kirchtür geschlagen!

Das Wasser hat Macht, das sind solche Gewalten,
ein Mann, selbst der Stärkste, der kann es nicht halten.

Im Frühjahr legt Eier die Henne erregt,
der Bauer, der hat die Kartoffeln gelegt.

Das Schwein ward vom Sohn in die Scheune gebracht
und dort mit dem Opa zusammen geschlacht'.

Der Hund bellt des Nachts, seine Pflicht zu erfüllen, -
die Mutter ging raus, um den Lärmbold zu stillen.

Der Marktplatz fasst Männer und Frauen vom Ort,
in seitlichen Straßen, da pflanzt man sich fort.

Informationen zum Gedicht: Stilblüten aus Kinderaufsätzen II

1.294 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
19.07.2011
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige