Spätherbst

Ein Gedicht von Magda Förster
Das Wolkenheer
über die Berge zieht,
der rote Milan
durch den Regen flieht,
als suchte er das Licht
über den Wolken. –

Auf den Hügeln stehn
Bäume, nackt und kahl ---
als weinte das Tal
weil kahl und leer. ---

Ein kalter Wind
aus den Wolken stieß,
dem Nebelheer
unter die Röcke blies,
deren Schleier flogen,
zerrissen, zerfetzt
im wirbelnden Schwarme
vom Winter gehetzt -
als hätten sie Flügel – hin
über Tal und Hügel.

Die Kette der Berge
steigt klar und blank,
der letzte Zipfel vom Nebel sank.

Ein schimmerndes Licht
durch die Wolken sich stahl. -
Da lachte es. Im Licht
von Oben, das leere Tal -
steht in vollem Glanz.

Mich fand, als ich
auf der Höhe stand …
vom letzten Streif Nebel umschattet -
vom Leben so oft ermattet -
Das Licht!

Von ihm getroffen -
berührt vom Hoffnungsschimmer. – Der
glüht in mir fort -
lebt in mir noch immer -
und – er erhellt mein Leben.

Informationen zum Gedicht: Spätherbst

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16.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Magda Förster) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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