Sonntagsquarantäne

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Sonntagsquarantäne

Die Angst geht um in Virenzeiten,
Man will doch dem Gevatter fliehen,
Die Lebenszeit noch etwas weiten,
Um Abstandshaltung sich bemühen.

Jetzt hört man wieder Vögel singen,
Kein Laut bedroht die Sonntagsstille,
Virtuell Enkel Grüße bringen –
Am Fenster schon: Frühlingsgefühle!

Die Herzen brennen auf Begegnung
Und suchen mit WhatsApp die Rettung:
Moderne kennt schon ihre Segnung,
Verbundenheit bleibt Seelenbettung!

Und selbst die Gottesdienste bleiben
In Virenzeiten uns erhalten.
So kann Ansteckung nicht entleiben,
Zu Hause wir uns nun aufhalten.

Also: Hereingeholt die Welt
Mit ihrer ganzen Daseinsfreude!
Auch sonntags wird darauf gezählt,
Was mehr ist, als Nachricht im Heute.

Abends gestreamt: Galakonzert,
Als säßen wir in New Yorks Met,
Knoten getrennt, was uns beschwert,
Wenn zur Welt hin Kontakt besteht.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: Sonntagsquarantäne

42 mal gelesen
05.04.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige