Sonntagsfrühstück

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Heute früh bin ich erwacht
hab gar nicht mehr an nachts gedacht;
doch als ich in die Küche geh,
was voll Staunen ich da seh?

Gedeckt der Tisch mit buntem Tuch,
auf der Seite liegt ein Buch,
und daneben, ich´s kaum fasse,
steht ja meine Lieblingstasse.

Im Körbchen, noch gut eingetütet,
geliebte Pita sich mir bietet,
und der angerührte Quark
reizt den Appetit schon stark.

Ich schau mich um in allen Ecken:
Wer tat diesen Tisch mir decken?
Zeig dich mir, du guter Geist,
würd gern wissen, wie du heißt.

Muss ja nur noch Kaffee brühen,
denn der muss ein wenig ziehen.
Dann darf ich mich mit Ergötzen
auf vorgerückten Stuhl hinsetzen.

Und ich bin nicht mal allein,
es tanzt vor mir ein Sonnenschein.
An der Wimper raunt ein Tropfen:
kannst dir selbst die Schulter klopfen.

Du hattest dir in letzter Nacht
etwas Putz´ges ausgedacht.
Bitte sehr, was gibt´s zu lachen?
Man kann auch selbst sich Freude machen!

(2014)

Informationen zum Gedicht: Sonntagsfrühstück

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01.06.2014
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