Skispringen in Innsbruck

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Skispringen in Innsbruck

Da gibt es doch die herrliche Schanze
In Innsbruck, wo Skispringer fliegen.
Mancher geht dabei aufs Ganze,
Will ideal im Aufwind liegen.

Er fliegt dort gar zum Friedhof hin,
Vergisst so nicht die Endlichkeit
Und sieht wohl einen höheren Sinn,
Wenn er hinfliegt, so hoch, so weit.

Er sieht, wohin sein Leben geht,
Wo alle wir hinschweben müssen.
Selbst wem die Siegerflagge weht –
Ein Ende mag ihn auch schon grüßen.

Das Leben steht in Konkurrenz,
Nur Tote dürfen unten ruh'n.
Skifliegen bleibt die Lust zum Lenz,
Hat mit viel Siegwillen zu tun.

Was ist nun Sieg und was ist Leben?
Ist da nicht Flucht aus Endlichkeit?
Der Springer mag zwar selig schweben,
Doch bleibt er Sklave seiner Zeit.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Skispringen in Innsbruck

461 mal gelesen
09.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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