Selbst & Sicher

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Text gegen Diskriminierung von Menschen und gegen Menschenfeindlichkeit)


Geh aus dem Schatten
deiner Verachtung heraus,
trete zurück in die vergangene Spur.
Das was erkaltet und gesperrt,
das einst windete und wetterte,
das von außen Eingerissene, das sich
der vertrauensvollen Verbundenheit
entfernte, das was nie sein sollte,
die unmögliche Tatsache.
Nimm dieses fremde Blut, den dir
geschenkten Schmerz des Schicksals,
schütte sie zurück ins Meer der
Unschuld. Wähle neu, eine andere
Form des Schutzes, erinnere dich der
menschlichen Werte und lasse sie zu.
So wie jede Zulassung es wünscht.
Die Erniedrigung führt den, der sie
ausübt, nicht zum gewünschten Platz
an der Sonne. Sie beinhaltet weder die
Schlüssel, noch Tor, noch Tür zur Freiheit.
In der Wunde wurdest du geboren,
die von Schmerzen belebt, in der Wunde
wirst du sterben! Sie aber verleiht dir
die Gabe zur Einsicht und Verantwortung.
Zu Lebzeiten pulsiert sie in den Adern,
und wandelt sich in Wut, die von Kraft und
Willen geprägt, konsequent und einsichtig
ist. Sie ermutig zu Auseinandersetzung
und Kompromiss. Aus der Verachtung
heraus hast du andere beschämt und
deklassiert, aber leider dich selbst nie
wahrgenommen, stattdessen trinkst du
leidenschaftslos und unentwegt aus der
Quelle der Unerbittlichkeit, die aus dem
Brunnen der Gnadenlosigkeit entspringt.
Du möchtest verhindern, nicht wissend,
was dich so verletzt und andere verletzt.
Du kennst nur die Spur der inneren
Genugtuung und Befriedigung, bist in der
Lage zu fühlen, wenn du die Schmerzen
des anderen siehst. Es genügt dir, mein
Gott es genügt dir nicht!
Wann ziehst du endlich den Vorhang
auf, öffnest das Fenster und blickst in dich
selbst?



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 15.01.2016)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Informationen zum Gedicht: Selbst & Sicher

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15.01.2016
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