Sechzehn Treppenstufen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Sechzehn Treppenstufen

Es sind die sechzehn Treppenstufen,
Die wir zum Schlafen gehen müssen.
Die gehen wir mit nackten Füßen,
Es hallt dabei, es ist wie Rufen.

So ist das immer mit der Nacht:
Man will ihr eigentlich entfliehen,
Gar lange in die Wärme ziehen,
Wo Leben, Unterhaltung lacht.

Doch wenn die Müdigkeit anklopft,
Weil man vom Tage sehr ermattet,
Sich keine Pausen hat gestattet,
Ist manches vielleicht schon verkopft.

Dann steht man auf, geht wie in Trance
Allnächtlich die Treppe hinunter
Und hofft, dass man am Tage munter
Erwacht, denn Schlafen ist auch Chance.

Mechanisch zählt das Müdesein,
Wie viele Stufen man dort geht,
Bis man vor seinem Bette steht –
Mit sich und seinem Traum allein.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Sechzehn Treppenstufen

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23.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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