Schneidern

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Ich sitze so am Schreibtisch. Und beobachte, in
der Tasse, einige Heringe. Und bei den Notizen.
ein paar Zwerge. Und über der Tastatur unzählige
Luftballons. Und denke mir: "Jetzt noch ein
eckiges Wort! Und eine blaue Idee! Und eine
spielende Sekunde! Und ich erschaffe die neue
Welt!"

Ich sitze so am Schreibtisch. Und beobachte, an
der Wand, ein paar Berge. Und auf dem Tisch die
Strände. Und neben der Lampe einige Wälder. Und
ich weiß: "Jetzt noch ein rundes Auto! Und eine
gelbe Wasserpistole! Und einen stotternden
Spiegel! Und ich erschaffe den neuen Mensch!"

Ich sitze so am Schreibtisch. Und beobachte,
die Welt neben der Uhr. Und das Telefon auf
der Strasse. Und den Hafen über dem Fenster.
Und ich weiß: "Jetzt noch ein duschender Traum!
Und eine geflickte Wahrheit! Und still feiernde
Clowns! Und ich erschaffe das neue Leben!"

Ich sitze so am Schreibtisch. Und beobachte, wie
meine Hand eine Idee fängt. Und wie die Zeit mir
Kleidung anbietet. Und wie Schuhe nach Abenteuern
fragen. Und ich weiß: "Jetzt noch ein Handschuh
der badet! Und ein Kalender der betet! Und eine
Kugel die spielt! Und ich erschaffe mich neu!"

(C)Klaus Lutz



Ps. Am 15.5.2018 um 00:46 Uhr
die Copyrights gesichert!

Informationen zum Gedicht: Schneidern

36 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
24.05.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus Lutz) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige