Schnarchsack

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Wenn ich so die Augen schliesse
und ich finde meine Ruh,
ich es dann erst recht geniesse
hört keiner mir beim Schnarchen zu.
*
Dieses Rasseln, dieses Sägen
kommt aus meinem offnen Mund,
in der Haltung, einer schrägen,
tut Geruhsamkeit sich kund.
*
Niemals würde ich gestehen,
dass ich jemand damit störe,
dieses ist noch nie geschehen,
auch wenn ich was andres höre.
*
Stösst man mich in meine Rippen,
warum – ist mir unbekannt,
kann ich aus dem Bette kippen
und verstauche mir die Hand.
*
Besser ist ´s mich nicht zu wecken,
denn das Holz, das ich gesägt,
legt man lautlos in die Ecken,
darauf man zum Kamin es trägt.
*
Seht, so löst man das Problem,
diplomatisch und bequem!
HrrrrrrchHrrr……

Informationen zum Gedicht: Schnarchsack

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16.04.2016
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