Schlemmermahl

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Schlemmermahl

Ach, war das vor drei Jahr'n schön:
Man konnte in den Süden geh'n,
Als Urlaub noch ganz virenfrei
Man nur eins mit der Sonne sei!

Zuerst als Alibi Salate
Mit Gurke und mit viel Tomate,
Um ja den Magen zu behüten
Mit Pasta und Zucchiniblüten.

Damals gab mancher sich die Mühe,
Nahm von der Suppe, von der Brühe.
Damit der Darm auch weiter spurt,
Gab es viel Obst, reichlich Joghurt.

Gar viel Genuss im Halse steh' –
Mit einem festen Schwertfischfilet,
Kartoffeln gar mit Rosmarin –
Schlemmen machte da noch Sinn!

Mangold lag in viel freiem Öl,
Es war doch bestes Knoblauchöl!
Damit noch mehr Verlangen kam
Man sich ein Stück Eistorte nahm.

Zufrieden, zum Platzen gefüllt –
Der Hunger war schon lang gestillt! –
Buchte man heimlich und leise
Fürs nächste Jahr dieselbe Reise.

Doch dann kam Virus ins Land
Und der Gevatter Unbekannt
Verschlang die Menschen auch im Süden,
Die sich um uns so sehr bemühten...


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Schlemmermahl

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28.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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