Schlaf gut! (Der Schnarcher)

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Jan - Hinnerk ist meist müd´ und träge,
ach, Gattin Wiebke hat es schwer!
Des Nachts schnarcht er wie eine Säge
und jedes Mal ein bisschen mehr…

Im Schlaf, das ist der Jan recht munter,
er rülpst und grunzt, er furzt und pfeift!
Dann haut ihm Wiebke eine runter,
weil ihre Rachsucht um sich greift!

Frau Wiebke hat schon Tränensäcke,
weil sie partout nicht schlafen kann.
„Dass der verdammte Kerl verrecke!“,
das wünscht sie sich oft nächtelang.

Die Wohnung hat zwei kleine Räume,
das Schnarchen tönt durchs halbe Haus.
Sogar der Nachbar hat Albträume
und droht: „Ich werf´ euch beide raus!“

Aus Not schlief Wiebke in der Wanne,
doch tropfte dort der Wasserhahn.
Dann gab sie sich frustriert die Kanne
und war zwei Tage völlig lahm.

Doch eines Nachts, da ist es schlimmer,
als all die ganze Zeit davor
und Wiebke flüchtet aus dem Zimmer,
mit Brechdurchfall und taubem Ohr!

Doch danach kehrt sie recht beflissen
zurück ins traute Schlafgemach.
Sie greift sich ein Paradekissen,
beendet schließlich ihre Schmach!

Sie drückt das Kissen ihrem Manne
ins schwitzend´ runde Mondgesicht.
„Jetzt schlage ich dich in die Pfanne!“
zischt Wiebke, ganz auf Mord erpicht.

Jan - Hinnerk liegt nun ewig stille
und Wiebke hockt im Frauenknast.
Es ist schon eine bitt´re Pille,
wenn Du als Mann ´nen Schnarcher hast!

Informationen zum Gedicht: Schlaf gut! (Der Schnarcher)

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26.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus Enser-Schlag) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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