Schiffe

Ein Gedicht von Klaus Lutz
Nach einem Tag im Rollstuhl.
Nach einem Tag ohne ein Gespräch.
Nach einem Tag mit 100 Tabletten.
Nach einem Tag ohne alle Liebe.
Nach einem Tag: „Wort und Gedankenlos!“
Sitze ich an meinem weißen See.
Und Schreibe ein paar Sätze auf Ihn.
Und schreibe wie zerstört ich bin.
Und schreibe wie kraftlos ich bin.
Und schreibe wie verloren ich bin
Und hoffe, diese Sätze sind wie Schiffe
Und hoffe, Sie finden die anderen Menschen
Und hoffe, Sie finden Wissen und Einsicht
Und hoffe, Sie finden Freunde und Verständnis!

Nach einem Tag bei Ärzten.
Nach einem Tag ohne ein Ziel.
Nach einem Tag ohne jede Idee.
Nach einem Tag mit allem Ärger.
Nach einem Tag: „Frustriert und Besiegt!“
Sitze ich an meinem weißen See.
Und schreibe ein paar Sätze auf ihn.
Und schreibe wie gescheitert ich bin.
Und schreibe wie willenlos ich bin.
Und schreibe wie verwahrlost ich bin.
Und hoffe diese Sätze sind wie Schiffe.
Und hoffe Sie finden die anderen Menschen.
Und hoffe Sie finden Interesse und Stärke.
Und hoffe Sie finden Freunde und Wahrheit!

Ich spiele mit Tagen. Ich spiele
mit Menschen. Ich spiele mit
Worten. Und träume so alles mögliche.
Von der besseren Welt. Von dem wahren
Mensch. Von dem, was das Leben alles
sein kann: „Von Neugier und Stärke!“
Von Wille und Kraft! Von Kunst und
Musik!“ Von Ideen die mehr sind:
„Mehr als jede Behinderung! Mehr als
jede Krankheit! Mehr als jede Medizin.
Und denke dabei an einen weißen See.
An Sätze die alles Wissen sind. Und an
Schiffe die alle Stürme überstehen.
Und an die Liebe, die alles überlebt.

Klaus Lutz

Informationen zum Gedicht: Schiffe

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10.09.2012
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