Schicksalhafte Essstörungen
            
            
            
                -Fiktion -
-1-
Die Frau im faltenreichen Gewand 
wird neckisch „Roly – Poly“ genannt. 
Zuschreibung nimmt sie Leuten nicht krumm, 
reagiert darauf verhalten, stumm. 
-2-
Sie steht in ihrem siebten Jahrzehnt, 
ihre Figur hat sich ausgedehnt. 
Schwerfällig sie sich am Stock anlehnt 
und sich nach schlankeren Zeiten sehnt. 
-3-
In der Jugend war sie rank und schlank, 
doch die Bulimie machte sie krank. 
Als sie sich zur „Heilkur“ überwand, 
sie schon am Rande des Todes stand. 
-4-
Nachdem sie von der Sucht geheilt war, 
nahm sie langsam zu, von Jahr zu Jahr. 
Nun spürt sie ne innere Leere, 
gepaart mit einer Gemütsschwere. 
-5-
Gegen diese Leere isst sie an, 
verspürt dabei nur kurzfristig „Fun“. 
Sie geht emotional auf Distanz, 
fühlt sich wie eine gestopfte Gans. 
-6-
Sie zieht sich zurück, isoliert sich, 
findet sich unattraktiv, hässlich. 
In einem Teufelskreis gefangen, 
muss sie um die Gesundheit bangen. 
-7-
Die Frau im faltenreichen Gewand 
wird neckisch „Roly – Poly“ genannt. 
Zuschreibung nimmt sie Leuten nicht krumm, 
reagiert darauf verhalten, stumm.            
                            
                    
                    
                        
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