Schelmenreich

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Schelmenreich

Immer geh' ich auf gleichen Wegen
Und finde an dem alten Baum
Manchmal ein Band im Windbewegen,
Das schmal ist, ja, man sieht es kaum.

Dann ist das Bändchen wieder weg,
Ich wundre mich, umrund' den Baum.
Er fasziniert, steht am Holzsteg –
Und wundert sich darüber kaum.

Mal ist es weg, mal ist es da,
Ein Schelm treibt Schabernack mit mir:
Erst gestern, als ich es noch sah,
Flattert' es wie ein Pfauentier.

Mal hängt es da, mal seh' ich's nicht,
Narrt mich die frühe Schläfrigkeit?
Es ist doch hell, gleist Sonnenlicht,
Fata morgana trägt kein Kleid!

Auch heute bin ich dort marschiert
Und sah das Band im Winde wehen:
Ein Schelm hat mein Auge verführt,
So kann ich fröhlich weitergehen.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Schelmenreich

47 mal gelesen
21.06.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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