Schau in's Land《131》

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Wenn ein Pfad sein jähes Ende nimmt
und alte Kraft nichts unternimmt,
schau in's Land, in jedes Tal
und altes Leben war einmal.

Wenn deine Seele um nichts mehr bangt
und neuer Schmerz um alten wankt,
dann schau in's Land, auf jede Steppe
und es geht hinab die Lebenstreppe.

Wenn selbst die Rosen kaum noch weinen,
keine Sterne mehr am Himmel scheinen,
dann schau in's Land, in jeden Fluss
und lebe nicht mehr im Verdruss.

Wenn Leidenschaft nur Leiden schafft
und Wissenschaft kein Wissen schafft,
dann schau in's Land, in jede Grube
und kehre heim in deine Stube.

Und wenn du jetzt Zuhause bist
und rein gar nichts mehr wie vorher ist,
dann schau in's Land nun nimmer mehr, das Leben ist auch so schon schwer.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Schau in's Land《131》

821 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
08.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige