Schattenmorgen

Ein Gedicht von Gabriele Weinschenk
Dein langer Schatten legt sich
in die Melodie des kleinen Vogels
Meine Traueraugen füllen sich mit Nass
Kein Vergnügen ist die Sonne morgens
und die kalten Sterne nachts
Auch das Blau macht mich so müde
Ich sage dir:
Verloren haben Tauben ihre inkarnierte Liebe
Einsilbig tönend sehen sie auf mich herab
Der Kaffee ist schon morgens bitter
Auch dem Zucker fehlts an Kraft
Ich rühre nichts mehr an
Hab ich es mal versprochen?
Du bist nicht hier – sei froh!
Die Tulpenzeit sie ist vorbei
und nicht nur meine Hände zittern
Es zieht heran ein schmutziges Grau
und stülpt sich nicht nur über mich
Sie lassen die Welt erzittern und sie bebt
Du bist nicht hier – sei froh!
Du hättest noch mehr Angst
Bleib du nur oben bei den Engeln
Die dummen Putten auf dem Postamt
üben immer noch das Fliegen
Liebesbriefe schreib ich keine mehr
Ich habe das Schließfach aufgegeben
Von dir kommt doch nichts mehr
Hättest du geglaubt
ich würde jemals tugendhaft
und ohne deinen schönen Amorbogen leben?
Ich auch nicht – und ich sage dir
an manchen Tagen ist es wirklich schwer
aufzustehen um sich zu erheben
Sei froh – Du bist nicht hier
Die Welt hat sich zum Schlechten sehr verändert
Auch ich bin nicht mehr ich
und meine Seele oftmals dunkelgold gerändert
Freuen würds dich sicher nicht
Wolltest du mich noch erkennen?
Ich weiß es wirklich nicht


© Gabriele Weinschenk 21.04.2017

Informationen zum Gedicht: Schattenmorgen

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24.05.2017
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