Rollendynamik

Ein Gedicht von Farbensucher
Auf der Bühne des Lebens
spiele ich einige Rollen:
Es sind manche dabei,
die nur andere von mir wollen;
die ein' oder andre ist mir
wie auf den Leib geschrieben,
doch gibt es auch die, die
aus Not gedrungen mich verbiegen.

Einige sind mir zu groß,      
und ich wachse ich in sie hinein;
die, die zu klein sind, machen mich
klein, und ich spiel sie zum Schein.
Wenige wehrte ich ab,
und lernte doch sie zu lieben;
allerdings sind mir einige
aus Gewohnheit geblieben.

Und dann sind noch welche, die
passen heute für mich nicht mehr:
mal bin ich ihnen entwachsen,
mal wurden sie inhaltsleer.
Ich lege sie wieder ab,
weil ich nichts mehr dabei fühle,
und entscheide bewusst,
dass ich sie nicht weiterhin spiele.

Am schwersten jedoch 
ist die Rolle, die zuletzt ich wähle:
ich weiß nie genau,
spiele ich sie, oder spielt sie die Seele.

Informationen zum Gedicht: Rollendynamik

41 mal gelesen
24.09.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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