Richtung Westen

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Ein Mann schleppt sich im Abendrot,
durch die Wüste von Nevada,
er leidet unter Atemnot,
röchelt auch schon sonderbar.

Seine Schulter ziert der Sattel,
den sein Pferd getragen hat,
sein Gesicht gleicht einer Dattel,
alt und rauchig, fahl und matt.

Sein Lasso trägt er in der Hand,
alte Stiefel an den Füssen,
am Hut ein breites Lederband,
durchsiebt von vielen Schüssen.

Er zündet sich ´ne Kippe an,
fängt grausam an zu husten,
versucht verzweifelt dann und wann,
Ringe in die Luft zu pusten.

Weiter latscht er Richtung Westen,
so gut es geht, so gut er´s kann,
gibt wie einst den Schrei zum Besten:
Hier kommt der Marlboro-Mann.

Informationen zum Gedicht: Richtung Westen

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04.05.2010
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