Räuberlied

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Wohlan, erhebt die vollen Humpen,
trinkt aus in einem einzig´ Zug.
Zwar sind wir Bettler nur und Lumpen,
doch voll ist noch das Fass, der Krug.

Wir nahmen jenen, die es haben,
trinkt Brüder, trinkt die Becker aus.
Erfreut euch an des Königs Gaben,
heut´ lebt er nicht in Saus und Braus!

Dies Leben ward ein einzig´ Schrecken,
wir nahmen nur was man uns stahl.
Bald werden sie uns wohl entdecken,
des Königs Häscher ohne Zahl.

Und baumeln wir auch bald am Stricke
und jagt man uns noch manchen Tag,
Gedenkt der frohen Augenblicke,
als Trost in uns´ren Herzen lag.

Komm Spielmann spiel auf deiner Leier,
nimm dir vom Weine und vom Brot.
Spiel auf zum Tanz und sing zur Feier,
denn diese Nacht kennt keine Not.

Komm Spielmann greif in deine Klampfe,
spiel bis der Morgen uns zerbricht.
Wohl das in uns´rem letzten Kampfe,
manch Degen, tapfer für uns ficht!

© Hansjürgen Katzer, August 2008

Informationen zum Gedicht: Räuberlied

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13.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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