Pupsi und Karl

Ein Gedicht von Ernestine Freifrau v
Sie hieß Pupsi, er war klein Karl,
was andere sagten, war ihnen egal.
Ihm und seiner süßen Zuckerpuppe,
war das ganze Leben Schnuppe.

Politik konnten beide gar nicht leiden,
Nachrichten die Zwei stets vermeiden.
Machten immer nur ihr privates Ding,
bis die Gesellschaft zu stinken anfing.

Bei ner Demo waren sie noch nie dabei,
sonnten sich am Badesee nackt und frei.
Beide waren auch noch nie zu einer Wahl,
liebten aber echten Champagner und Aal.

Wirtschafteten stets in eigene Tasche,
suchten schnellen Aufstieg, sehr rasche.
Sozial Schwächere kümmerten sie nie,
passte nicht zu ihrer Lebensphilosophie.

Nächstes Ziel, ein eigener kleiner Konzern,
auf dessen Dach leuchtet ein blauer Stern.
Planten eigenen Hubschrauberlandeplatz,
Hartz Vierer sind ja eh nur für die Katz.

Rackerten Tag und Nacht für dieses Ziel,
niemals wurde es unseren Helden zu viel.
Ein Unfall schlug beide voll aus der Bahn,
da stürzte er dann ein, dieser stolze Plan.

Wenn sie doch noch nicht gestorben sind,
so träumen sie noch heute im Abendwind.
Von Reichtum, goldenen Zeiten und Gloria,
am liebsten aber von verpasster Memoria.

Ernestine Freifrau von Mollwitz



mageba

Informationen zum Gedicht: Pupsi und Karl

99 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
24.08.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ernestine Freifrau v) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige