Pflegekräfte im Corona-Dauerstress

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Tagebucheintrag einer fiktiven Pflegekraft

Überstunden-Springerdienste -Sonderschichten -Zeitdruck - mangelnde Planungssicherheit - Urlaubsunterbrechung .... alles wie gehabt

Immer stärker wird der Frust,
ohne Rücksicht auf Verlust
wird die "Peitsche geschwungen",
auf mehr Leistung gedrungen.

Der Leistungsdruck ist enorm,
sein Anstieg, der ist abnorm
wir werden restlos verheizt,
jeder ist nur noch gereizt.

Mit Kritik wird nicht gespart,
Patienten werden verwahrt,
weil man für sie keine Zeit hat
-Hauptsache "sauber und satt".

Nie macht man es einem recht,
selbst gute Arbeit ist "schlecht",
weil sie kaum wertgeschätzt wird -
keiner das Chaos entwirrt.

Der Kranken Leid und Schmerzen
lasten mir auf dem Herzen,
nur,s Nötigste kann ich tun,
Hektik erlaubt kein Ausruhn.

Wir können nicht entkommen,
werden hart rangenommen
- mitgefangen, mitgehangen -
wir um unser Wohl bangen.

Ich breche bald zusammen,
Infekte in mir aufflammen
meine Abwehr ist geschwächt,
ich fühle mich nur noch schlecht.

Ich stecke im Teufelskreis
aus Poren bricht Blut statt Schweiß,
diese Hölle auf Erden
wird mir zum Schicksal werden.

Das kann,s auf Dauer nicht sein,
lasst uns bitte nicht allein*
mit dem Stress ohne Ende,
wann kommt endlich die Wende?

"Ich habe nur zwei Hände!"

*Appell an Politiker und andere Entscheidungsträger

Informationen zum Gedicht: Pflegekräfte im Corona-Dauerstress

280 mal gelesen
12.10.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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