Per Mortem {296}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Erstickt an seinem eigenen Zwang,
der Freund, mit dem mein Sport begann.
Ich danke dir im Nachhinein,
denn heut könnt alles anders sein.
Du, dem ich traute, dass er sein Leben fängt,
doch aus dem Nichts sich selbst erhängt.

Verschollen, ein Freund, den ich fand,
verloren, hat er sich in sich selbst verrannt.
Wie Sand durch die Hand
verließ ihn sein Verstand.
Außer Rand wie außer Band
ist meine Hoffnung ausgebrannt.

Verstorben, mein Freund, der Bekannte,
verwirrt, weil er sich
nicht mehr selbst erkannte.
Losgelöst wie der Tropfen
von der Kante,
als er des Nachts sich selbst verbrannte.

Noch da? Oh, mein Freund,
dem ich schier alles sagte.
Fürwahr, bist du es, den empor es ragte?
Einen neuen Raum will ich dir schenken
und mein Verhältnis zu dir überdenken.
Dieser neue Raum heißt dich willkommen,
denn den engsten Kreis hast du begonnen.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Per Mortem {296}

8 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
18.11.2025
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige