Papa

Ein Gedicht von Daggy Ludwig
Papa ist nicht für Dich da,
sagt Mama.
Und ich weine eine Träne,
weil ich mich sehne.

Papa kommt nie mehr zurück,
zerstörte unser Glück.
Und ich denke
an entgehende Geschenke.

Papa hat uns nicht mehr lieb,
ist fort, wie ein Dieb.
Und ich verzage,
stell keine Frage.

Papa hat Dich längst vergessen,
sorgt nicht einmal für Dein Essen.
Und ich fang an zu hassen,
sein Bild wird bald verblassen.

Papa hat 'ne Neue jetzt,
werde ich dann aufgehetzt.
Und ich ertrage,
ohne Klage.
Papa, was tust Du mir an?
Niemand der's mir sagen kann.
Wein ins Kissen, jede Nacht.
Habe ich was falsch gemacht?

Jahre später, ich versteh,
Papa tat der Mama weh,
und in ihrer großen Wut,
nahm sie mir den Lebensmut.

Es sollte ihre Rache sein,
auch ich sollte ihm nie verzeihn.
Sie übersah dabei den Schmerz
in meinem kleinen Kinderherz.

© Chérie de Louis

Informationen zum Gedicht: Papa

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26.02.2010
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