Nadeln oder Blätter

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit
öffnete ich neulich die Scheune weit.
Denn im dunklen trockenem Eck
liegt die Weihnachtskrippe im Versteck.
In der alten Kleidertruhe
finden stets sie ihre Ruhe.

Maria, Josef, Christuskind,
auch der Wirt mit Lampe sich find.
Und wahrheitsgemäß gehören dazu
ein schreiender Esel und eine Kuh.
Selbst Hirten mit der Herde Schafe
hole ich aus ihrem Schlafe.

Schließlich ich auch wiederfand
die drei Weisen aus dem Morgenland.
Und damit es an nichts fehle,
gab es auch Bäume, Hunde und Kamele.
Und dazwischen überall,
Teile vom berühmten Stall,

Und ich zog auch Wände raus,
vom überfüllten Herbergshaus.
Samt der Krippe und dem Stroh,
alles da, was war ich froh.
Auf 3 Grundplatten kann man sehen,
wo die Figuren richtig stehen.

Doch dieses Jahr hatte ich die Frage,
wo ist denn der Schafherde Lage.
Das Sternenlicht hat man doch erkannt
sogar im fernen Morgenland.
Kann es da nicht möglich sein,
dass Schafe und Hirten lebten am Rhein?

Eigentlich war vorgesehen,
dass überall nur Palmen stehen,
dass Kamele durch die Wüste laufen
und in der Nähe Schafe raufen.
Doch könnten es beiderseits vom Rhein
nicht auch Kiefern, Fichten, Tannen sein?

29.11.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann


d.

Informationen zum Gedicht: Nadeln oder Blätter

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29.11.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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