Seerosen von Tadeusz Miciński (eigene Übersetzung)

Ein Gedicht von Der Tod ist ein Meis
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Seerosen
Ubersetzung: Anecie Kotowskiej, Weronice Brusce
Originalwidmung: K. Zielinska
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Ich kenne alles, was man kennen sollte
Alle Steppe und Urwald
Vulkane und Seen
hab' ich auch gesehen

Ich kenne auch gerade
Sowie ungerade Straßen
Ich kenne auch
Die vertausch(t?)e Jungfrau Tarpeia

Sehe ich auch ihre Hände wie
Meine Seele zerrissen
Ich kenne blutige Rache
Das ist oft eine Hauptsache
und Asche vor der Kirche
sowie Höllentor

Ich bin aber kein Tor
Ich glaubte an Gott
Heute glaube ich immer noch
Aber mein Gott
Ist meine Er-lösung
Ist er eine Lösung?

Ich laufe herum
in meinem Gefängnishof
Ist der Gott also Tod?
Ich schaue herum
Ich sehe
Wie zwei schwarze Fechter
Um jdn. Herz kämpfen

Sie beobachten dabei viele Nebenwelte
Und einen ständig alten Waisen
Ich weiß, wer...
Jehova heißt er
Im Lillaspalast
Also in einem Knast
lauft Amor herum
Das ist kein gewöhnliches Amor
Das ist ein grün-gelbes Glühwürmchen

Ein Ohrwürmchen
Am Moor fliegen
Eintagsfliegen
Keine normalen Fliegen

Sie baden sich
In einem duftigen Raum
Dieser Raum ist azurblau,
nicht wie immer grau wie Moor
denn der Apfelbaum macht auch sein Raum
auf seinen Ästen frei
für seine Gäste

Aber in Blütenkelch
tropft weich
Eine nach der anderen
Die Tropfen
voller Bitterkeit
tropfen
Eine nach der anderen
Ich habe eine Schlange aufgetreten
Er  zischt
Er zischt endlich?
Er zischt unendlich

Der Tod ist ein Meister

Informationen zum Gedicht: Seerosen von Tadeusz Miciński (eigene Übersetzung)

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31.08.2023
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