Monomansche Systeme

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Monomanische Systeme

©Hans Hartmut Karg
2018

Da sitzen sie in Reih und Glied:
Tausende von Gewählten,
Wo man Demokratie vermied,
Weil nur die Stimmen zählten.

Dort fällt man wieder weit zurück
Und rührt im Mittelalter.
Da gab es nur den Zarenblick,
Nur Popen und nur Psalter.

Dann folgt der Auftritt jenes Zaren,
Des Großkhan oder Mandarin.
Man applaudiert in hellen Scharen,
Die Widerrede macht kaum Sinn.

Denn gleichgeschaltet ist die Macht,
In Wirklichkeit ganz ungeteilt.
Despoten halten die in Schach,
Bei denen Skepsis weilt.

Man rüstet auf, man hortet Geld,
Man inszensiert die Herrschaft
Und zeigt so der globalen Welt:
Das Manische hat wirklich Kraft!

Und wer nicht hört, der muss halt fühlen,
Gefängnisse sind voll und groß.
So kann der Khan die Rache kühlen,
Wer ihm nicht sitzt auf seinem Schoß.

Wohin gleitet denn das Jahrhundert,
Dem Volksherrschaft verhießen war,
Wenn Herrscherwille kunterbunter
Treibt Despotie so Jahr ums Jahr?

Das hat doch Wirkung auf die Welt,
Vorbildhaft wachsen Machtgelüste!
Und was am Ende nur noch zählt,
Sind Arsenale, kalte Brüste....

*

Informationen zum Gedicht: Monomansche Systeme

181 mal gelesen
03.03.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige