Mitternacht

Ein Gedicht von Soso
Längst schon ist es Mitternacht,
der Mond die Augen aufgemacht,
erhellt mit seinem Licht Wald und Flur,
aus der Stadt ertönt die Kirchturmuhr.

Die Stadt zeigt ihr schläfriges Gesicht,
hinter manch Fenster ist auch noch Licht,
einmal nach den Kindern sehen,
dann an der Maschine weiter nähen.

Lautes Bellen den Mond erschreckt,
Herrchen mit dem Hund Gassi geht,
kurz am Busch das Bein gehoben,
der Mond schaut still herab von oben.

Ein Pärchen durch die Gasse tanzt am Rand,
in Seligkeit sich halten bei der Hand,
drehen sich bei stummer Melodie im Kreise,
entschwinden in die Nacht ganz leise.

Ein Nachtschwärmer durchs Mondlicht wankt,
hat sich bei der Straßenlaterne eingehängt,
ein Kater auf Brautschau schleicht ums Eck,
Katzenbräute kommen aus ihrem Versteck.

Der Mann aus der Spätschicht heimgekehrt,
erklimmt die Treppenstufen unbeschwert,
im warmen Bett, da wartet seine Frau ,
so lieblich und schön wie der Morgentau.

Der Mond hält auch nach Mitternacht
weiter die Augen auf und wacht,
über diese kleine, verträumte Stadt,
die so viele Winkel und Gassen hat.

02.05.2020 © Soso

Informationen zum Gedicht: Mitternacht

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02.05.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Soso) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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