Melancholie

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Melancholie

Weltoffen bleibt die Lebenslust,
Findet herbstens ihren Durst
In den Gärten, in den Schänken,
Wo Trinker die Zeit verschenken.

Nicht, dass man dort säuft und trinkt,
Gar den Süchten ständig winkt,
Denn in Bier- und Straußengärten
Will Sinnieren sich erhärten.

Da denkt man, trinkt, redet laut,
Wo mancher auf Erinnerung baut
Und unter Bäumen mit dem Blick
Die Jugend schaut, die fest im Glück.

Die alten Augen sehen das,
Was ihnen einstmals großen Spaß,
Doch jetzt und schon im Abendleuchten
Bringt sie das langsam nur ins Feuchten.

Es treibt so manches nackte Knie
Die Augen in Melancholie,
Wären da nicht Malz und Hopfen
Und vom Rebhang gute Tropfen.

Da gibt sich mancher einen Ruck
Und nimmt gar einen großen Schluck.
So kann er leichter auch verstehen:
Die Zeit lässt sich nicht rückwärts drehen.


©Hans Hartmut Karg
2018

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Informationen zum Gedicht: Melancholie

165 mal gelesen
09.10.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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