Medienweltnot

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Medienweltnot

Ach, wie war es doch vordem,
Als man Natur noch ganz wahrnahm,
In fernsehlosen Zeiten schön,
Im Wald spazierte, Luft bekam!

Jetzt daddelt jeder vor sich hin,
Ist display-, monitorverbunden,
Fragt nicht mehr nach Lebenssinn,
Hat seine Augen gar geschunden.

Früher saß man beieinander,
Hat beim Bierchen diskutiert,
Lebte sehr eng miteinander,
Hat Leben und Nähe gespürt.

Jetzt sitzt jeder für sich allein,
Ist nur noch virtuell befasst,
Kann zwar für sich freier sein –
Im Medienreich als Dauerlast.

Da brechen manche Menschen aus
Und suchen selber nach Refugien,
Fliehen aus dieser Welt hinaus
Zu Freunden, Lehren, neuen Studien

Und gehen wieder zur Natur,
Wo man noch etwas Ruhe findet
Im Abschied von der Scheinkultur,
Die doch nur Lebenszeiten bindet.



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Informationen zum Gedicht: Medienweltnot

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23.12.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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