Lebenshunger

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Lebenshunger

©Hans Hartmut Karg
2018

Menschen haben Vorurteile,
Wenn sie ihr Altersfeld verlassen:
Junge – Alter, Alte – Junge –
Mitunter bleibt der Feind die Zunge!

Zeit ist doch nicht Gradmesser
Für Liebes- und für Lebensphasen.
Begehren wird nicht dadurch besser,
Dass Vorurteile bei uns rasen.

Da glauben Alte nun bisweilen,
Der Jugend geht es nur um Spaß,
Sie sollten rasch zur Arbeit eilen,
Ablegen Fauheit, jeden Hass.

Und Junge glauben doch fast immer,
Der Hunger nähm' im Alter ab;
Alles werde dadurch schlimmer –
Der Mensch geht nur zum Tod hinab.

Der Lebenshunger bleibt,
Bewirkt doch bis zuletzt,
Dass Neugierde sich reibt,
Das Licht das Auge netzt.

Ein einz'ger Blick reicht aus,
Denn selbst uralte Augen
Treten zur Welt hinaus,
Wo sie sich dann festsaugen.

*

Informationen zum Gedicht: Lebenshunger

41 mal gelesen
05.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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