Lebenbeben

Ein Gedicht von Erika Tillmann
Hochmut, so heißt's käme vor dem Fall, ich hört
Himmel! Dacht ich wirklich, ich hätt alles gelernt!?
Noch nie, niemals war ich weiter von mir entfernt!
Es ist, als ob meine Seele langsam verdörrt


"Ich finde mich nicht - ich finde mich nicht mehr,"
hör ich mich sagen, mit Augen, die nicht fragen
nicht leuchten, nicht sprühen - Dunkelheit - Verzagen
- Versagen - ich komm nicht an in meiner Welt


Wo darf ich sein? Keine Welt - kein Ort für mich?
Wo kann und darf ich spüren was und wer ich bin?
Keine Welt, keinen Ort - keinen Platz find ich


Ängstlich um Fassung ringend unterdrück ich den Schmerz
Das Ungeheuer Depression lauert schon
Dunkel ist's in meiner Seele - wo ist mein Herz?


Blutet's? Verkümmert's? ' spür's nicht mehr
Wie ein Hauch nur die Erinnnerung ans Fühlen
Wie tot! Kein erhitztes Gemüt mehr zu kühlen
Kein erwartungsfrohes Erwachen - bin wie leer


Einst schrieb ich vom Wind auf der Haut der's Leb'n verspricht
Nun fühl ich kein Leben streichelt der Wind meine Haut
In mir das Leuchten fort, das mir war so vertraut
Verzweiflung -nein, Leere sich anschleicht - dicht ganz dicht


'Bleib bei dir, wo auch immer du bist', ich schrieb
Nie hätt ich gegaubt, dass ich mich verlieren könnt
Und nun? Von mir so wenig noch übrig blieb


Ich gab mein Zuhaus, meine Ziele, mein Streben
Gar meinen Namen, meine Farben, mein Gesicht
kein Stein mehr auf dem anderen - Lebenbeben

Informationen zum Gedicht: Lebenbeben

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10.04.2016
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